Monat: Mai 2010
Erster Sonnentag
Der erste Sonnenstrahl der meine Haut umtanzt
Lockt mich lichtscheu-depressiven doch noch ausser Haus
Ruft mich, schreit nach mir, ich solle raus
Ausbrechen aus diesem Sumpf, in dem ich alsbald schon ertrank
Spüren diese Kraft, die selbst in mir noch neues Leben pflanzt
Fühlen, wie das Leben wachküsst mich so sanft
Und wenn ich doch und noch so oft in Selbstmitleid versank
Auch wenn ich schon den Strahl, den Lichtblick fast verpasste
Verschlossen’nen Auges jene Wärme grundlos hasste
Die mir nun das Liebste auf der Welt zu meinen glaubt
Und in meinem Glauben auch zur größten Liebe taugt
Mir genügen kann heut‘ Abend noch und morgen
Will mir nur ein Stück weit diese Wärme borgen
Als dass mein Herz aus eig’nem Mute wieder schlägt
Als dass mich borgend Licht auch durch finsterst Nacht noch trägt
Mich am Morgen wahnsinnig von Liebe dann erwachen lässt
An genau diesen Sonnenstrahlen halt ich mich allzu gerne fest
Wenn ich nur weiter spüre, schmecke, rieche diese Lebenskraft
Verliert das Leben so viel mehr von seiner beugend‘ Last
Mit dem ersten Sonnentag, der mein müdes Herz umtanzt
nächtliche Poesie
Utopie
Unumstößlich malträtiert sie Weltenwandler
Tausend Nebelschleier trägt sie noch vor dem Gesicht
Ohne auch nur eine Spur konkreter Träume
Probehalber als Vergleich zerlebter Schäume
Ignoriert den wortlos Träumenden, zeigt sie sich ihm noch nicht
Erst wenn der Traum schon ausgelebt vom Wunschumwandler