Ach ja, jetzt reißen die
das alte Hochhaus ab
In dem die Oma starb
und es Wohnen nannte
Hab sie selten oft besucht
als sie mich noch kannte
Alter
Gang
Wenn´s ans Gehen geht
Ziehe ich den Stuhl
Dem Tische vor, nur
Das Bett ist grad geheuer
Falls es vor dem Fenster steht
Auf Kipp geöffnet
Am Ende des Ganges
In den ich zerstreue
Des Königs Exil
Der alte König in seinem Exil
Vergessen Vernunft
Vergessen das Leben
das von Kindesbeinen an
stetig gesucht –
und viel zu früh schon verloren.
Vergessen das Leben
das scheinbar gewählt
das scheinbar gewollt
das scheinbar gestorben
Vergessen die Angst
doch erinnert des Lebens,
des Lachens, des Weinens,
erinnert der Freude
am kindlichen Sein,
am Entdecken der Freiheit.
Entdecken der Welt –
nur ohne Furcht diesmal –
vor Zukunft und Früher;
erinnernd vergessen,
vergessend erinnern.
Kindesbeine in beigen Schuhen
so wandert er wieder:
Der König in seinem Exil
Der Blick wieder offen
Die Welt wieder weit
Alles wird größer
Man selbst wieder klein
Auch hilflos beizeiten
(unbeholfen so oft)
Fremd werden die anderen
Und fremd auch die Jungen
Bald Flucht in die Lieder
die so lang nicht gesungen
vertraute alte Gesänge
Inmitten neuer Welt
In der ihn Faszination nur noch hält
So wandert er wieder
Der alte König in seinem Exil