Ich hab mit meiner Therapeutin
wieder nicht von Dir gesprochen
natürlich bin ich traurig
selbstverständlich
ist das Herz gebrochen
doch erst Sprache macht es schaurig
Ist Beginn und gleichsam Ende
Schall schlüpft durch die Hände
Doch laut ihr macht das den Sinn
Ende
Dämmerung
Dort wo ein Tag beginnt
gehen mir zwei zu Ende
Hab wieder freie Hände
durch die der Zeitfluß rinnt
Die Augen voll geheimer Träume
Um Tränen nicht zu wagen
Bleiben Herzen unterschlagen
Süffiger Abgang (Meistersonett)
15 Süffiger Abgang (Meister)
Nur vor dem Auftakt war ich blind
So wiegt der Anfang schon so schwer
Leichte Herzen seien immer leer
Weil sie in die Zeit geworfne Schatten sind
Nach vergessenen Namen fragen
In nächtlicher Einsamkeit erkühlt
Doch am Ende war ich stets bemüht
Was lässt heut noch mein Herz erschlagen?
Den Blick zur Sonne gerichtet
Das leere Herz in hohler Hand
War stumm, bis ich zur Sprache fand
Wird neue Hoffnung erdichtet
Nur weil hier ein Ende beginnt
Was längst aus allen Poren rinnt?
Süffiger Abgang VII: Nach dem Aufschlag
7 Nach dem Aufschlag
Doch am Ende war ich stets bemüht
Mich nur sinnvoll zu verschwenden
Doch Sonnenstrahlen müssen blenden
Jeder Absturz scheint zunächst verfrüht
Das Hirn hat lang genug geblüht
Alles wegleben, was man kann
Bis im letzten Sonnenaufgang
Der Schein das Herz verglüht
Träume mich vom Himmel schießen
Mit Stich und Faden über den Rand
Ins Land, da Gift und Honig fließen
Wo Fragen nach dem Irgendwann
Mir an der alten Seele nagen
Was lässt heut noch mein Herz erschlagen?
Memento mori
Der Schwarzen Milch ein letztes Glas
Die noch junge Woche hat zu früh gelacht
Und endet vor der Zeit, stets bereit,
Wie der Meister der Meister versprach
Ohne Traum ein ewiger Schlaf
Nicht länger nur als eine Nacht