ich will mich nicht häuten
müssen, will mich schälen
mich nicht mehr
Stück für Stück und
in Fetzen
abtragen
sondern in einem Schmerz befreien;
nicht mehr am ganzen Körper
immer mal wieder verletzlich
sondern reine Austrittswunde sein
Schmerz
Dunkelzeit
Das Fenster läßt die Dunkelheit herein
Des Abends Kühle war schon hier
Denn alle Wärme floh mit Dir
Einsam war ich so noch nie, lediglich allein.
Man meint noch kurz, dass man sich kennt
Schon ist erneut alles verloren
Schwur nur wahr, so lang geschworen
Das einzig Feuer, das noch brennt
Ist Deine alte Kerze unter meiner Hand
Das letzte Licht, das noch nicht schwand
Dein Schatten hier an jeder Wand
Mehr ist mir nicht geblieben
Ich will sie für immer lieben
Wie das erste Ich, das ich erfand
In das Du Dich verliebtest
Nur das Nächste schon verriet es…
Süffiger Abgang XI: Hoffnungsschimmer
11 Hoffnungsschimmer
War stumm, bis ich zur Sprache fand
Die zunächst so krächzte
anfangs noch untersetztes
willkürliches Wortgewand
Ein noch zu kleiner Ort
dieser Herzenskerne
Denn selbst, wenn er leer ist
Fasst er kaum ein ganzes Wort
Meidet Silben über Schwächen
Diesen Satz, der geschwärzt ist
Unter einem zarten Lächeln
Das jedes Zweifeln schlichtet
Erst wenn mich wieder Schmerz frisst
Wird neue Hoffnung erdichtet
Scherbenklirren
Scherbenklirren
Unendeckt, bis es zu spät
ist, schlägt mein tapfer Herz
Es reimt nicht gern auf Schmerz
Doch es weiß zu gut wie´s geht
Niemals läßt es sich beirren
Nicht von all den Hürden hier
Nicht vom Zweifel in mir
Bis Scherben wie Gläser klirren
Doch trotz Schmerz zu schlagen
Kann man nicht trainieren
Und kann auch nicht mehr klagen
Am Ende werd ich eh verlieren
An guten wie an schlechten Tagen
Von Innen her krepieren
In frühen Jahren
Suche nur nach meinen Worten:
Nach der alten Sprache, meiner letzten,
Wühlen durch Erinnerungsfetzen
an längst verlebten Orten.
Fühle noch das alte Herz;
in meiner alten Brust den alten Rhythmus schlagen
und mich, wie in diesen letzten Tagen
und schon wieder wird es März…
Oder eben grad ein and´rer Monat, meinetwegen:
Profane Reime (allenthalben) wieder wagen,
Herz auf Schmerz, ganz wie in den frühen Jahren
als wären die Momente nie real gewesen.
Die zwischen uns zwischen mir;
und die inzwischen zwischen allem stehen,
die wir, doch heute, längst nicht mehr verstehen
Doch waren´s Worte nur. Wir. Heute. Hier.
Hier, nur in den frühen Jahren.
Heute, nur wir selbst geblieben.
Worte bleiben auf den Zungen liegen,
sind auch nicht mehr was sie einst waren.
Spüre noch das alte Herz;
das alte Ich; das alte Hirn; das alte Leben
in einer schön´ren Zukunft, gerade eben:
Das Versprechen, nur ein schlechter Scherz!
Soll ich also nur noch trauern, heute,
und Atemzug um Zug an damals denken?
Die Gedanken an ein früher nur verschwenden,
denn tatsächlich, ich vermiss die Leute.
Das ist nun dieses Leben, bis hierher;
man lebt, man stirbt; hat sich genähert und entfernt
Und mit der ganzen Zeit Vermissen nur gelernt
Was bleibt? Auf eine Art bleibt es für immer schwer…