Mein Kopf ist leergeschwemmt
Wie nach ´nem endlich endlosem Regen
Wie nach dem lang ersehnten alles zerstörenden Beben
Wie nach der Lawine die dies´ ganze Sehnen einfach mit sich nimmt
Nichts übrig lässt von mir
Mit all meinen abgenutzen Problemen
Meinen Trugbildern, meinen Schemen
Dem Schatten, den ich selbst auf meine Seele projizier´
All dem selbstprovozierten Mist
Der, na klar, immer noch vorhanden ist
Unter schönem Sein
Und dem bisschen Geröll
In den Pfützen noch stinkt
Ich hör ihr Gebrüll
Und ich hör das leise Wimmern
Das mir sagt; es ist nicht vorbei
Die Tränen trocknen und das Lächeln versiegt
Selbst wenn all das unter Oberfläche liegt
Es kommt nach, wird sich wieder erheben
Wieder Teil von mir sein
Und auch Teil von diesem „hier leben“
Wird mich wieder erreichen
Sich in die verdammt gereinigte Seele einschleichen
Ohne Rücksicht zu nehmen
Auf jeden weiteren reinigenden Regen
Lässt sich nicht nochmals verschwimmen
Von ein paar Tropfen Schweiß und einem Eimer voll Tränen
Von ein wenig Hoffnung und dem Mut zum Neuanfang
Dem Mut zum Weitermachen
Und ich will mich dem niemals ergeben
Ich will die Trümmer sehen
Will mich nach Ordnung sehnen
Will Trümmerkind sein, na meinetwegen
Will wieder auf aufgeräumter Oberfläche stehen
Und ja! Will auch unter diese Erde sehen
Vielleicht mal irgendwann irgendwas verstehen
Nichts bereuen davon – Ich will leben!
Umschwunng
Gehirnsturm
Im Gehrinsturm leise taumelnd
Zwischen Traum und dem Delirium
Angetrunken von den überfüllten Gläsern
Süß´ster Nostalgie und bitterstem Erwachen
Wie lange war die Flucht ins Traumesland
Und wie lang noch, wann bleibt sie stumm
Die schrille stille Stimme, flüsternd?
Ach, wann hör ich Welten wieder lachen?
Strauchelnd in einem Meer aus Herz´ und Hirnen
Zwischen Schlaf und Wirklichkeit
Inmitten eines Meers aus leerem Denken
An alte Zeiten und den Neuanfang
Lass uns nochmal kämpfen mit Gestirnen!
Mit diesem ungeschlagen´ Heer aus Zeit!
Und lass uns einander nochmals schenken
Was diesem Leben fehlt so lang
Im Gehirnsturm sachte schwankend
Kann dies denn schon ein Ende sein?!
Zwischen Jetzt und der Vergangenheit?
Arm in Arm das Glück gegriffen.
Lass uns doch nochmal tanzen, wenn auch wankend
So betrunken von dem schönen Schein
Ohne einzelne Gedanken an die Zeit!
Nein, irgendwie haben wir noch nichts begriffen.
Und so, im letzten Sturme stehend,
Zwischen dir und mir im Untergang,
Inmitten all den Möglichkeiten!
Augen auf, ein Blick auf´s Spiegelbild,
Wir niederkniend, zum Himmel flehend,
Das Gestern möge rasch vergehen. Ach, Neuanfang!
Verspricht mir endlich glücklich´ Zeiten,
Wenn ich es bin, dem an nichts fehlt.
Süßer Duft, versprich es mir
Ich will dir folgen, jetzt und morgen
Einsam sein in deinen Armen
Glücklich sein mit deinem Segen
Bittrer Alltag hier in mir
Vergehe doch mit meinen Sorgen
Hab mit meinem Herz Erbarmen
Und zerstör das Hirn im kalten Regen!
Sandiges Rauschen neuer Dinge
In größtmöglichstem Abstand
Zu meiner alternd Existenz
Liegt mir schon dieses blanke Rauschen
In den neugebor´nen Ohren
In allergrößter Vielfalt
Präsentiert sich mir ein einzeln Ton
Dringt mir aus allen Poren
Und gleitet mir zunächst, wie feinster Sand
Aus meinen aufgeregten, alten Händen
Denn ein Anfang jedes klaren Rauschens
Beginnt zuerst wenn man etwas beendet…
Auf geborgten Flügeln
Auf geborgten Flügeln
Wir stehen einen Meter nur vom Abgrund entfernt und schauen flüchtig unserem eigenen Verderben entgegen. Offenen Auges streiten wir noch das sicher bevorstehende Ende ab, nicht weil wir es nicht wahr haben wollten, sondern viel mehr, weil uns einfach nichts anderes mehr übrig bleiben darf!
Perspektive bleibt Perspektive. Wohl selbstnn noch, wenn es nur noch abwärts gehen kann. Und selbst dann noch, wnn wir es nicht einmal selbst waren, die immer schon öher flogen als ihre schmächtigen, geborgten Flügel sie zu tragen vermochten! Nun sind wir also tatsächlich in einem Moment angekommen, in dem nichts übrig zu bleiben scheint, als diesen Schritt zu gehen. Wir glauben zu wissen, dass es immer weiter gehen muss.
Stillstand heißt Rückschritt!
Rückschritt heißt Fehltritt.
Fehler heißt sterben!
Der Blick zurück ein weiterer Schritt in Richtung Untergang also. Es wird doch schon noch irgendwie weitergehen, es ging ja schließlich immer irgendwie weiter. Die Generation der Abgetriebenen, der Verdammten und der Hoffnungslosen, wer gibt sich schon gerne selbst solche Namen? Die Wunder dieser Zeit scheinen alle aufgebraucht… die kleinen Wohlstandsinseln sind alle auf Kredit finanziert, die Straßen, die für uns gebaut wurden führen doch alle nur ins Nichts, doch immerhin sind sie beleuchtet. Offenen Auges und verschlossenen Herzens leben wir in Richtung Zukunft.
Eine Generation, der der niemand gesagt hat wie dieses verdammte Leben denn nun zu funktionieren hat, steht vor euch und dass einzige, dass ihr uns noch zu sagen habt, sind die alten Ausflüchte, ist der alte Glaube, dass es schon irgendwohin weitergehen wird. Wir müssten es nur eben wagen weiterzugehen, selbst dann noch, wenn wir berechtigterweise zweifeln an euren hoffnungslosen Worten.
Tanzen
Im Jetzt und eig’nem Hirn gefangen
Im kalten Abgrund neuer Nostalgien
Die uns stutzig machen und befangen
Noch lachten als wir freudig sprangen
durch die Apathien
Jetzt und hier, mit eingefroren‘ Herzen
Tanzen wir uns barfuss Frust vom Leib
Lust die bleibt, in immer neue Schmerzen
Zertanzen wir am Abgrund alte Tage
weil ja sonst nichts bleibt
Hier stehen wir, ohne Schild und Schwert
Bis auf den Grund der bloßen Seele, ungeschützt
Ohne schützend Schuhe noch im Eismeer
unter Feuerherd
Und wissen abermals, dass es nichts nützt
Im Hier und dem eig’nen Herz verloren
Taumeln blind wir durch die neuen Tage
Wurden einst doch in das Gestern reingeboren
Um das Heute, Hier und Jetzt zu feiern und zu leben
Doch was bleibt, ist einzig diese Frage
Warum noch verletzbar sein in Hirn und Herz
Warum noch die Schuhe nehmen, sie verbrennen im Seelenfeuer
Das Schwert in eig’ne Wunden treiben; „Hallo, Schmerz?!“
Und dann für Stunden vermissen und vergessen
Unser innerst Ungeheuer
Tanzen, feiern, tanzen; heute, morgen Nacht
Barfuss durch die Hölle laufen, ohne Unterlass
Niemals uns zu fragen, „hat es was gebracht?!“
Weiter laufen, weiterleben, nur im Hier, im Jetzt
Wenn wir etwas wollten, ja dann das
Hirn und Herz, hier im klammen Jetzt
Letzter Frust klebt noch am schweißig‘ Leib
Lust, die bleibt, uns weiter hetzt
Alles wird vergehen, selbst die Zeit
So stehen wir hier, ohne Schutz und Scham
Bis auf den Grund des puren Lebens, unverpackt
Nehen uns im Feuersturm noch in den Arm
Um am Ende zu erfrieren. Einsam. Nackt.